Wenn Kritiker zu Helden werden
Sie kann nicht nach Russland zurück. Das wäre zu gefährlich. Maria Kuznetsowa lebt jetzt in Georgien. Während des Videointerviews sitzt sie an einem Holztisch. Neben ihr ein Gasherd. Hinter ihr ein Ikea-Bild. Die russischen Behörden haben sie mehrmals festgenommen, ihre Wohnung durchsucht, ihren Arbeitsplatz durchwühlt. Der Inlandsgeheimdienst FSB verhörte sie stundenlang. Ihre Freunde – bekannte Oppositionelle wie Andrej Piwowarow, Ilja Jaschin und Wladimir Kara-Mursa – wurden eingesperrt und gefoltert. Gegen Maria liegt eine Anzeige vor, weil sie einer «unerwünschten Organisation» angehört. Sie arbeitet als Sprecherin für OVD-Info, eine russische NGO, die Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und politischen Gefangenen hilft. Zum Artikel.