Der Strassenstrich floriert – trotz Verbot
Er schlingt den Arm um ihre Taille und zieht sie an sich. Sie flüstert ihm etwas ins Ohr. Er schüttelt den Kopf. Sie verschränkt ihre Arme. Er lässt die Hand sinken, schlägt ihr zweimal auf den Hintern, lässt sie los und geht. Viele haben die Szene beobachtet. Aber niemand reagiert. So etwas ist hier üblich. Nebenan, im Licht von Neonreklamen und Strassenlampen, feiern Betrunkene. Den Frauen in den hohen Absätzen kehren sie den Rücken zu. Bis sie selbst Sex wollen. Ja, so kennt man sie, die Langstrasse. Mal mit, mal ohne Menschenmassen. Aber immer heisst es: «Hey Baby, hast du Lust?», «Komm Schatzi!» Oder es wird einfach gepfiffen. Die Anmache gehört zur Geräuschkulisse. Das Sexgewerbe ist fester Bestandteil der Langstrasse. Was allerdings in heftigem Kontrast zur städtischen Gesetzgebung steht – denn eigentlich darf hier nicht angeschafft werden. Zum Artikel.