Kampf ums Volkshaus

Schnell verteilen sie untereinander noch ein paar Ohropax, und dann wird es kurz laut: Die Trillerpfeifen schmerzen im Gehör, eine Megafon-Sirene heult los. «Für die Freiheit, für das Leben, Schwurblis von der Strasse fegen!», skandieren die rund 50 Demonstrierenden, die sich mit Transparenten schräg gegenüber dem Volkshaus in Stellung gebracht haben. Die Demonstrierenden gehören linken Kreisen an und befinden sich gegenwärtig im Kampf um «ihr» Volkshaus, einst ein zentraler Treffpunkt der Zürcher Arbeiterbewegung. Dieses Wochenende aber verkehrt eine andere Klientel in den geschichtsträchtigen Räumen: Verschwörungstheoretiker und Esoterikerinnen halten hier ihren Kongress ab, mit dem Titel: «Vision des Guten und das Manifest der neuen Erde». «Ommm» summen die rund 500 Personen im Theatersaal des Volkshauses. Akustisch wirkt das, als hätte sich eine Schar buddhistischer Mönche versammelt. Das Licht ist gedimmt. Die Leute sitzen auf ihren Plätzen, umgeben von Kristallen und einem grossen, bronzenen Gong. Es sind mehrheitlich Frauen und Männer im mittleren Alter. Sie tragen hölzerne Gebetsketten und türkisfarbene Talismane, aber auch Deux-Pièces und Goldschmuck. Zum Artikel.

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Das Drama eines russischen Elitesoldaten

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Frontlinie im Luxushotel